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MI | 11.04.2012
Ennstalstraße (Bild: ORF)
VERKEHR
Ennstalstraße: Gegner kämpfen seit 20 Jahren
Seit 20 Jahren kämpft der Verein Nett (Nein Ennstal-Transit-Trasse) gegen den Bau einer Schnellstraße zwischen Liezen und Trautenfels. Mit Erfolg, denn bis heute wurde das Verkehrsprojekt nicht umgesetzt.
Unermüdlicher Kampf gegen Schnellstraße
Eine Gruppe Bürgermeister, Bauern und Wirtschaftstreibende gründeten vor genau 20 Jahren den Verein Nett. Es folgte ein unermüdlicher Kampf gegen das geplante Bauprojekt, das Ennstal für mehr Verkehr zu öffnen: Baustellen wurden besetzt, TV-Auftritte absolviert, wasserbauliche Gutachten in Auftrag gegeben und vieles mehr.
Die Umweltschützer sahen in dem Bauprojekt eine Fehlkonstruktion.
Umweltschützer zogen vor VwGH
Die Umweltschützer zogen sogar vor den Verwaltungsgerichtshof. Mit Erfolg: Inhaltliche und formale Rechtswidrigkeiten zwangen den damaligen Verkehrsminister Michael Schmid (damals FPÖ) im Jahr 2000 den Baustopp der ennsnahen Trasse bekanntzugeben.

"Es wäre eine Fehlkonstruktion gebaut worden. Man hat die Hochwasserberechnung im Wasserrechtsverfahren nicht aufgenommen. Es wäre eine Überflutungstraße geworden, Unsummen von Reparaturkosten wären hineingeflossen und ich traue mich behaupten, dass eine neue Trassierung hätte kommen müssen", so Barbara Stangl, Gründungsmitglied von Nett.
2005 entbrannte Konflikt von neuem
Nach dem Baustopp der ennsnahen Trasse wurde lediglich die Umfahrung Stainach im November 2001 fertiggestellt. Im Jahr 2005 begann der Ennstal-Konflikt von neuem. Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) sprach sich für eine vierspurige Autobahn aus, die 2008 sogar im Landtag beschlossen wurde.
"Es war ein langer und mühsamer Weg", so Stangl.
Als Umweltorganisation anerkannt
Zu dieser Zeit ist der Verein Nett bereits als Umweltorganisation anerkannt und hatte damit im UVP-Verfahren Parteienstellung. Auch Liezen und Wörschach schlossen sich Nett an.

Der Verein beschwerte sich sogar bei der UNO in Genf, weil er nicht in die Planung miteinbezogen wurde und bekam Recht, so Stangl: "Es war ein langer und mühsamer Weg, aber die Zwischenerfolge, und dass wir immer auch auf rechtlicher Ebene Recht bekommen haben, haben uns Mut und Kraft gegeben, solange durchzuhalten."
Verein kämpft weiter
Die Arbeit geht der Umweltorganisation aber auch nach 20 Jahren nicht aus. So forderte man beim für 2013 geplanten Umbau der Kreuzung Trautenfels Parteienstellung. Man will eine 7,5 Tonnen-Beschränkung für das gesamte Ennstal umsetzen.
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