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MI | 11.04.2012
Neue Superlupe für TU Graz (Bild: TU Graz)
WISSENSCHAFT
Neue "Superlupe" für TU Graz
An einem weltweit einzigartigen Elektronen-Mikroskop arbeitet derzeit die TU Graz. Das vier Millionen Euro teure und vier Meter hohe Gerät ermöglicht eine Vergrößerung um das mehr als Einmillionfache.
Eine überdimensionale Fahrstuhlkabine
Je genauer die Auflösung, desto größer das Mikroskop: Das Elektronen-Mikroskop mit dem Namen ASTEM (Austrian Scanning Transmission Electron Microscope) ist über vier Meter hoch und fast ebenso breit. Der als "Superlupe" bezeichnete Apparat wirkt wie eine überdimensionale Fahrstuhlkabine aus einem Science-Fiction-Film.
Hofer: "Damit wird es möglich, Atome chemisch aufgelöst zu untersuchen."
Proben auf das Atom genau untersucht
Mit dem neuen Mikroskop können Werkstoffproben buchstäblich "auf das Atom genau" untersuchen werden, sagt Ferdinand Hofer, Chef des Grazer Zentrums für Elektronenmikroskopie und Leiter des TU-Instituts für Elektronenmikroskopie: "Damit wird es möglich, Atome chemisch aufgelöst zu untersuchen. Man kann also etwa in einer Halbleiterprobe sagen, ob Stickstoff- oder Sauerstoffatome in bestimmten Schichten drin sind, oder nicht - und das mit einer einzigartigen Auflösung."
Weltweit einzigartig
Das Gerät verfügt zudem über einen besonders empfindlichen Röntgendetektor, der feststellt, aus welchen Elementen sich die Probe zusammensetzt. "Mit ASTEM verfügen wir über ein Gerät, das derzeit weltweit einzigartig ist", freut sich Hofer. Die Anlage soll ab Jahresmitte in Vollbetrieb gehen.
Die Wirtschaft kann das Gerät verwenden, um Werkstoffe zu verbessern, oder Pharmazeutika zu entwickeln.
Für Grundlagenforschung und Wirtschaft
Das Mikroskop soll neben der Grundlagenforschung vor allem von der heimischen Wirtschaft zugutekommen. Diese kann auf das Gerät zugreifen, um Werkstoffe zu verbessern, Pharmazeutika zu entwickeln oder elektronische Bauteile zu perfektionieren. Dadurch sollen unter anderem neuartige Medikamente ermöglicht, Computerchips kleiner und effektiver und in der Autoindustrie verwendete Materialien sicherer gemacht werden können.
Partner aus vielen Bereichen der Wirtschaft
Hofer und seine 57 Mitarbeiter kooperieren mit mehr als 100 Firmen: "Unsere Partner kommen unter anderem aus der Halbleiterindustrie, dem Automobilbereich, der Medizin und der Kunststoffindustrie".

Finanziert wurde das vier Millionen Euro teure Gerät zum Großteil durch den Forschungsförderungsfonds der Gewerblichen Wirtschaft in Wien.
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