Steiermark ORF.at
MI | 11.04.2012
Bild: APA
Graz
600 Kündigungen bei Magna Steyr
Magna Steyr in Graz hat derzeit 600 Mitarbeiter zu viel. 350 Leiharbeiter werden künftig nicht mehr bei Magna beschäftigt, dazu kommen 250 Kündigungen aus der Stammmannschaft.
Das AMS muss nur dann informiert werden, wenn mehr als fünf Prozent der Belegschaft gekündigt werden.
AMS wurde nicht informiert
Die Meldung kam relativ überraschend, da über das Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) nichts von den bevorstehenden Kündigungen bei Magna bekanntwurde.

Dazu war Magna aber auch nicht verpflichtet, weil das AMS nur dann informiert werden muss, wenn mehr als fünf Prozent der Belegschaft gekündigt werden - und das ist bei Magna Steyr nicht der Fall.
Magna spricht von einer "Mitarbeiteranpassung".
Zu wenige Kundenaufträge
Zu den Gründen für den Personalabbau sagte Magna-Steyr-Vorstandschef Günter Apfalter: "Wir sprechen auf keinen Fall von einer Kündigungswelle, sondern von einer Mitarbeiteranpassung aufgrund geringerer Volumina unserer Kunden - sprich BMW, Saab usw. Sie werden im Lauf des Herbstes aller Wahrscheinlichkeit nach das Unternehmen verlassen."
Arbeitsstiftung für Stammmitarbeiter
Die 350 Leiharbeiter werden an ihre Verleihfirma zurückgegeben, die versucht, sie in anderen Firmen unterzubringen. Für die 250 Mitarbeiter aus der Stammmannschaft soll eine Arbeitsstiftung errichtet werden.
Weiterbildung oder Sonderzahlung
Es gebe zwei Möglichkeiten für die von den Kündigungen betroffenen Arbeitnehmer, sagte Apfalter: "Die Mitarbeiter können entscheiden, in der Stiftung zwischengeparkt zu werden, um sich weiterzubilden, denn wir haben konkrete neue Aufträge im Haus, die 2010 anzulaufen beginnen, und dann brauchen wir die Mitarbeiter wieder. Die zweite Möglichkeit ist ein freiwilliges Verlassen des Unternehmens. Für diese Mitarbeiter halten wir eine Sonderzahlung bereit."
Beschluss der Landesregierung am 8. September.
Fast halbe Million vom Land für Stiftung
Das Land Steiermark wird rund 490.000 Euro für die so genannte Automobilstiftung bereitstellen, die speziell den vor der Kündigung stehenden Mitarbeitern von Magna-Steyr in Graz zugutekommen soll.

Das Geld soll zweckgewidmet für die Magna-Mitarbeiter parat sein, heißt es aus dem Büro von Landeshauptmannstellvertreter Kurt Flecker (SPÖ). Der Beschluss dazu könne aber erst in der ersten Regierungssitzung nach der Sommerpause am 8. September gefasst werden.
"Leider zu erwarten gewesen"
Es sei "leider zu erwarten" gewesen, dass die weltweite Entwicklung in der Automobilzulieferindustrie auch an Magna-Steyr nicht spurlos vorüber gehen werde, heißt es dazu aus dem Büro von Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ); man sei aber davon überzeugt, dass das Magna-Management alles unternommen habe bzw. unternimmt, um die negativen Auswirkungen auf die Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten.
Magna sucht Automobilingenieure
Auf der anderen Seite sucht Magna Steyr europaweit gut ausgebildete Automobilingenieure. Hier werde auf jeden Fall den Steirern der Vorzug gegeben, so Apfalter; gute Techniker seien aber schwer zu bekommen.
Neue Aufträge für Magna
Magna hatte zuletzt neue Aufträge mit namhaften Autoherstellern unterschrieben bzw. in Aussicht gestellt.
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