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MI | 21.03 | 17:19
Dinkel (Bild: www.rema-iwf.ch)
Dinkel
Das Getreide, das glücklich macht
Er ist unter vielen Namen bekannt: Spelt, Spelz, Vesen oder ganz einfach Dinkel. Hildegard von Bingen schilderte die Vorzüge des Getreides so: "Dinkel ist das beste Getreide, es führt zu einem rechten Blut, gibt ein fröhliches Gemüt und die Gabe des Frohsinns."
Informationen über Hildegard von Bingen, dazu Rezepte und Tipps, finden Sie in vorarlberg.ORF.at. Zu lange im Schatten des Weizens
Zwar konnten nicht alle der 17 Vorteile des Dinkels, die die berühmteste Heilkundige des Mittelalters nennt, bis heute wissenschaftlich untermauert werden; dennoch steht fest, dass Dinkel viel zu lange ein Schattendasein unter seinen Getreidekonkurrenten geführt hat.
Vor allem im Alpenraum beliebt, ...
Dinkel ist eine der ältesten Getreidearten der Menschheit und botanisch mit dem "normalen" Weichweizen verwandt. Ursprünglich stammt der Dinkel aus Asien, wo er schon seit 5.000 Jahren angebaut wird; später gelangte er nach Spanien und Mitteleuropa. Er war die Hauptfruchtart der Allemannen und Schwaben (daher auch sein Name "Schwabenkorn"), und er wurde auch in weiten Teilen Süddeutschlands, der Schweiz und Österreichs angebaut.

... was sich auch an den Ortsnamen zeigt
Erst im 20. Jahrhundert wurde Dinkel zunehmend von den Äckern in unseren Breiten verbannt, da er nicht so ertragreich war wie Weizen; aber noch heute zeugen viele Ortsnamen wie "Dinkelsbühl", "Dinkelscherben" oder "Speltach" von seiner einstigen Bedeutung.
Dinkel (Bild: www.otti-bioland.ch)
Kaum belastet, ...
Dabei ist der Dinkel seinem bekannten Bruder in vielen Dingen überlegen: So enthält er mehr Vitamine und Mineralstoffe als der beste Weizen und er ist weniger durch Umweltgifte belastet, da sein Korn sehr fest mit seiner Schale - dem Spelz - umhüllt ist.

... dafür sehr gesund
Dinkel gilt als das vitamin- und eiweißreichste Getreide und ist damit ideal für alle, die auf eine gesunde Ernährung und eine genügende Proteinaufnahme achten. Sein hoher Ballaststoffgehalt sättigt lange, sein Fettgehalt von 2,7 g in 100 g ist schon fast nicht mehr der Rede wert. Schließlich tragen die im Dinkel enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe - vor allem Phosphor und B-Vitamine - zu einem gesunden Aufbau von Gehirn, Leber und Muskelzellen bei.
Auch für Gluten-Allergiker leuchtet bei Dinkel grünes Licht auf: Zwar enthält auch er wie der Weizen bestimmte Klebereiweiße (Gluten), diese rufen aber keine Allergie hervor.
Dinkel macht schön...
Besonders hervorzuheben ist auch sein hoher Gehalt an Kieselsäure, dem Stoff, der Haare und Nägel festigt, schöne Haut und straffes Bindegewebe macht und sich positiv auf Denkvermögen und Konzentration auswirkt.
... und sorgt für gute Laune
Außerdem wirkt Dinkel von allen Getreidesorten am meisten stimmungsaufhellend. Das volle Korn des Dinkels enthält ein spezifisches Aminosäurengemisch, das die Bildung von glücklichmachenden Gehirnbotenstoffen fördert - mit Dinkel kann man sich also durchaus glücklich essen.
Dinkelmehl gibt es fertig zu kaufen, man kann das Dinkelgetreide aber auch zu Hause selbst frisch mahlen. Vielseitige Verarbeitungsmöglichkeiten
Die Verarbeitungsmöglichkeiten von Dinkel sind sehr vielseitig. Grundsätzlich kann man ihn wie Weizen verarbeiten, also Weizenmehl auch einfach durch Dinkelmehl ersetzen. Er hat sehr gute Backeigenschaften und einen leicht nussigen Geschmack.